Zertifizierung für Unternehmen
Nachhaltigkeit hat erste Priorität. Dafür sind Veränderungen in den Unternehmen notwendig. Daher beschäftigen sich immer mehr Unternehmen mit dem Thema Zertifizierung. Bringt eine Zertifizierung Unternehmen einen messbaren Wettbewerbsvorteil?
Warum sollten Unternehmen Ihr Managementsystem zertifizieren lassen?
Eine Zertifizierung hilft Unternehmen die Effektivität und Effizienz seines Managementsystems, seiner Prozesse oder Produkte langfristig zu gewährleisten. Die Zertifizierung eines Managementsystems durch eine akkreditierte Zertifizierungsstelle hat wesentliche Vorteile. Das jährliche Audit bietet viel mehr als nur eine reine Konformitätsbestätigung. Ein zertifiziertes Managementsystem hilft die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu stärken. Der Geschäftserfolg wird durch das nachhaltige Handeln aller beteiligten Personen dauerhaft verbessert. Mit einer ISO-Zertifizierung zeigen Sie Ihren Kunden eine höhere Verlässlichkeit durch die Anwendung der ISO Norm. Bei der Informationssicherheit (ISO 27001) werden auch Lieferanten beruhigter kooperieren, da auch ihre Sicherheitsbedürfnisse berücksichtigt werden. Mitarbeitenden bleiben ihrer Organisation länger verbunden, da sie ihren Arbeitsplatz als nachhaltig gesichert ansehen. Das zieht nicht nur Fachkräfte aber auch freundlich gesonnene Investoren an. Die Anwendung der anerkannten Standardverfahren demonstriert, dass Ihr Unternehmen dauerhaft effizient geführt wird.
Was ist eine ISO Zertifizierung?
Eine Zertifizierung ist eine Bestätigung durch eine neutrale Stelle, dass Anforderungen der jeweiligen internationalen ISO-Norm erfüllt werden. Dazu können auch branchenspezifische Spezifikationen hinzukommen. Das Audit durch eine akkreditierte Zertifizierungsstelle basiert auf einer Konformitätsbewertung. Dabei prüfen Auditoren ob die die Erfüllung der Anforderungen den Vorgaben der Norm entspricht. Die Zertifizierung von Unternehmen kann für Managementsysteme (z.B. ISO 9001 oder ISO 27001) oder für (medizinische) Produkte erfolgen. Personenzertifizierungen dienen dazu die Qualifikationen von Experten (z.B. TÜV Süd zertifizierter DSB) nachzuweisen.
Der Zertifizierungsprozess bei Unternehmen
Die wesentliche Voraussetzung für eine Zertifizierung ist eine unabhängige, unparteiliche und objektive Bewertung durch eine akkreditierte Zertifizierungsstelle (z.B. TÜV Nord, SGS, BSI). Das Zertifizierungsprozess ist Bestandteil eines rollierenden Zyklus bestehend aus der Erstzertifizierung, zwei Überwachungsaudits und der Rezertifizierung. Nach der Rezertifizierung folgend wieder zwei Überwachungsaudits und dann wieder eine Rezertifizierung. Der Zeitraum zwischen der Erstzertifizierung und der Rezertifizierung beträgt üblicherweise mindestens drei Jahre. Die Überwachungsaudits erfolgen jährlich.
Daher muss jährlich durch die Überwachungsaudits die erteilte Zertifizierung aufrecht erhalten werden. Daher ist das Zertifizierungsaudit immer Teil eines andauernden Zertifizierungsprozesses. Das Zertifizierungsaudit besteht aus Dokumentenprüfungen und einer Ortsbegehung. bei komplexeren Organisationen mit mehreren Standorten bzw. Niederlassungen erfolgen mehrere Sitzungen mit Befragungen und Ortsbegehungen. Das kann man auch als vollumfängliche Systembegutachtung und Systemüberwachung bezeichnen.
Im eigentlichen Zertifizierungsaudit überprüfen entsandte Auditoren die Konformität mit bestimmten Normen oder Regelwerken. Ein Audit erfolgt üblicherweise in den Räumlichkeiten des Unternehmens, dass die Zertifizierung anstrebt. Bei virtuell organisierten Unternehmen wird es schwieriger die unterschiedlichen beteiligten Personen an einem Ort zu befragen. Daher helfen hier häufig Remote Audits. Problematisch ist aber wenn Gefahren für Leib und Seele (z.B. Pandemie, Kriege) vorliegen, denn dann kann mit Sondergenehmigung das Audit auch komplett virtuell erfolgen. Meist werden aber Remote-Audits (nicht vor Ort) als Ergänzung des Hauptteils genutzt.
Nach einem Zertifizierungsaudit erstellt der Auditleiter (auch bezeichnet als Lead Auditor) einen Auditbericht. Darin werden die Ergebnisse der Auditierung dokumentiert und etwaige Schwächen aufgezeigt. Dieser Bericht muss zusammen mit den Nachweisen von der Veto Stelle des Zertifizierers geprüft werden. Nach Feststellung der Konformität und Bestätigung durch das Zertifizierungsgremium kann Zertifikat ausgestellt bzw. verlängert werden. Das Zertifikat beinhaltet sowohl der Geltungsbereich als auch die Gültigkeitsdauer der Zertifizierung.
Welche ISO Zertifizierungen gibt es?
Managementsysteme werden entweder als separate Regelwerke aufgestellt oder zu einem integrierten System zusammen gefasst. Daher erfolgenden Unternehmenszertifizierungen gemäß der jeweils ausgewählten ISO-Norm. Die meist bekannte Zertifizierung erfolgt nach der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001. Das Auditieren und Zertifizieren integrierter Managementsysteme ist zwar für das Auditteam anspruchsvoll jedoch wird es durch die Regeln der Harmonisierung vereinfacht.
Folgende Managementsystemnormen werden weltweit am häufigsten angewendet:
- ISO 9001 – Qualitätsmanagement
- ISO 13485 – Medizinprodukte
- ISO 14001 – Umweltmanagement
- ISO 15378 – Primärpackmittel für Arzneimittel
- ISO 21001 – Management System für Bildungseinrichtungen (EOMS)
- ISO 22000 – Lebens- und Futtermittelsicherheit
- ISO 26000 – Nachhaltigkeitsmanagement
- ISO 27001 – Informationssicherheit
- ISO 45001 – Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
- ISO 50001 – Energiemanagement
Welche Unternehmen können sich zertifizieren lassen?
Jedes Unternehmen und jede Organisation kann eine Zertifizierung anstreben. Das Managementsystem muss nach einer zertifizierbaren Norm eingeführt und betrieben werden. Wenn das Managementsystem den Anforderungen für die Auditierung durch eine zugelassene (akkreditierte) Zertifizierungsstelle genügt, kann sie auch bei bestehender Konformität zertifiziert werden. Die Größe, Art oder Branche des Unternehmens oder der Organisation hat keinen direkten Einfluss auf die Chancen einer Organisation.